Veranstaltung mit Preisverleihung

Am 17. November 2008 in Rethem (Aller) 

Kultursponsoring lohnt sich – davon konnten sich auch in diesem Jahr über 100 Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik im Burghof Rethem (Aller) überzeugen.

Der KulturKontakte-Preis wird seit 2004 verliehen. Die Schirmherrschaft hat Minister Walter Hirche (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) übernommen. Mit dem Preis werden Unternehmen, die sich in besonderer Weise in der Kulturförderung engagieren, ausgezeichnet. Die seitdem der Jury vorgelegten Bewerbungsunterlagen zeigen, dass es hervorragende und vielfältige Beispiele unternehmerischer Kulturförderung gibt, die anderen Unternehmen als Vorbilder dienen können.

Der in diesem Jahr leider verhinderte Minister wurde durch Herrn Stefan Kapferer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, vertreten.


Ein hochrangig besetztes Podium diskutierte unter der Leitung von Stephan Lohr (Leiter der Kulturredaktion des NDR Hannover) über das Thema "Kultursponsoring – Eine Chance für Wirtschaft und Kultur?".

Den KulturKontakte-Sonderpreis 2008 erhielt der Wirtschaftsförderkreis Domherrenhaus e.V. aus Verden.
Im Wirtschaftsförderkreis Domherrenhaus e.V. haben sich 56 Unternehmen und 9 Einzelpersonen aus der Verdener Wirtschaft zusammengeschlossen. Seit 1993 wird von Ihnen das historische Museum Verden, das Domherrenhaus, finanziell und ideell unterstützt. Das Domherrenhaus Verden zeigt in historischem Ambiente auf 900 qm kulturgeschichtliche und volkskundliche Sammlungen der Verdener Stadtgeschichte sowie der angrenzenden Region.

Anlass der Gründung des Wirtschaftsförderkreises war eine konkrete Notlage des Domherrenhauses. Damals hat sich der Verein in seiner Satzung als primären Zweck die ..."Unterstützung des Verdener Heimatbundes e.V. beim Betrieb des historischen Museums Domherrenhaus in Verden"... gegeben.

Im Laufe der Jahre sind so Geld- und Sachspenden in erheblichem Umfang für das Domherrenhaus zusammengekommen. Unterstützung erfährt das Museum jedoch nicht nur in monetärer Form. So erhält das Domherrenhaus kostenlose Beratungen und Dienstleistungen der Mitglieder des Wirtschaftsförderkreises. Dies umfasst z.B. den Transport von Exponaten, die Ausstattung von Sonderausstellungen oder die Beratung zum Erwerb von Exponaten bei Auktionen.

Schließlich verstehen sich die Mitglieder des Wirtschaftsförderkreises Domherrenhaus e.V. aber auch als Multiplikatoren, die in vielfacher Hinsicht "Öffentlichkeit" für das Museum herstellen. So werden die Jahresversammlungen des Wirtschaftsförderkreises als gesellschaftliches Ereignis mit Pressebegleitung inszeniert oder pressewirksame Veranstaltungen von Mitgliedesunternehmen jeglicher Art in den Räumen des Domherrenhauses durchgeführt.

In der Kategorie Großes Unternehmen ging der KulturKontakte-Preis 2008 an die Gebrüder Röders AG aus Soltau.

Bei der Gebrüder Röders AG dreht sich alles um ein sehr altes aber gleichzeitig auch hoch technisches Produkt in allen Variationen: den Filz! Bereits 1851 wurde die Wollfilzproduktion Soltau als Betriebsabteilung der Firma Carl Breiding & Sohn aufgenommen. Im Jahre 1922 wurde dieser Herstellungsbereich unter der Firma Gebrüder Röders AG verselbständigt. Die Produktpalette der Gebrüder Röders AG reicht von Woll- über Nadelfilze bis hin zu industriellen Filterfilzen, die für die unterschiedlichsten Produkte Einsatz finden. Heute beschäftigt die Gebrüder Röders AG ca. 125 Mitarbeiter einschließlich 10 Auszubildenden in vier Ausbildungsberufen, alle am Standort Soltau.

Gewürdigt wurde das Engagement des Unternehmens Filzstoffe und –reste für die vielfältigsten Zwecke zu spenden. So erhalten z.B. heimische Kindertagesstätten Filzspenden, um spielerisch diesen besonders "griffigen" Stoff fühl- und erlebbar zu machen. Auch Künstler erfreuen sich solcher Filzspenden.

Seit 2003 besteht ein enger Kontakt zur Fachhochschule Trier. Studenten des Fachbereichs Modedesign fertigen aus gespendeten Wollfilzen der Gebrüder Röders AG Kostüme und Objekte (zuletzt im Jahr 2007 zum Thema "Circus Zirkus", die auf einer Modenschau in der Trier-Arena präsentiert wurden).

Eine weitere Besonderheit stellt die enge Verbundenheit des Unternehmens mit der Stadt Soltau dar – liegt es doch im Herzen der Stadt, direkt an der Fußgängerzone. Durch Konzepte zur langfristigen Umnutzung von historischen Industriegebäuden soll die Soltauer Innenstadt attraktiviert und belebt werden. Ein weiteres Projekt in Kooperation mit der Stiftung Spiel, dem Spielzeugmuseum Soltau, den Heidewerkstätten und der Stadt Soltau liegt in der Realisierung einer "Filzwelt", die auf mehr als 1000 qm das Material Filz und seine Verwendungsmöglichkeiten für den Besucher fühlbar und erlebbar machen soll.

Mit einer besonderen Attraktion wartete in diesem Jahr der gastgebende Landkreis Soltau-Fallingbostel auf: beide Preisträger erhielten eine durch den bekannten Künstler HAWOLI angefertigte Preisskulptur. Diese versinnbildlicht durch das Zusammenspiel von Stein und Metall die positive mögliche Interaktion von Kultur und Wirtschaft.