Kamingespräch am 30. Juni 2010 in der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel

Den Auftakt der KulturKontakte-Reihe 2010 bildete das Kamingespräch am 30. Juni in der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel. 

Der Akademiedirektor, Dr. Karl Ermert, begrüßte die über 70 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Schünemannschen Mühle und informierte kurz über die Geschichte des 1875 errichteten Industriebauwerks, das seit dem Umbau 1989 als Seminar- und Gästehaus genutzt wird, und die Arbeit der Bundesakademie, die bundesweit Kurse und Tagungen in den Programmbereichen Bildende Kunst, Literatur, Museum, Musik, Theater und Kulturpolitik anbietet. 
Landrat Jörg Röhmann hieß die Teilnehmer ebenfalls willkommen. Er freute sich sehr über die Möglichkeit für den Landkreis Wolfenbüttel, in diesem Jahr die Trägerschaft für das Projekt KulturKontakte übernehmen zu dürfen. Er stellte den kulturellen Reichtum der Region dar, der aber ohne die Unterstützung durch die Wirtschaft nicht erhalten werden könnte. Hans-Georg Sander, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, stellte im Anschluss das Projekt KulturKontakte und dessen Ziele vor. 

In einem sehr persönlichen Vortrag beschrieb Bauunternehmer Carl-Ludwig Schumacher seine Beziehung zur Kultur, die sich auch stark in der Führung seines Unternehmens abzeichnet. Mit zahlreichen Projekten unterstützt er das kulturelle Leben in der Stadt Wolfenbüttel und setzt besonders in der Sanierung und dem Erhalt denkmalgeschützter Gebäude Akzente. 

Er endete mit der Feststellung, dass das Fragezeichen hinter dem Titel seines Vortrags "Wirtschaft und Kultur: Eine Aufgabe für den Mittelstand?" eindeutig ein Ausrufezeichen sein müsste. 

Als Vertreter des Wirtschaftsministeriums, das 2004 die Schirmherrschaft für das Projekt KulturKontakte übernommen hat, nahm Staatssekretät Dr. Oliver Liersch am Kamingespräch teil. Er stellte zwei ehemalige Preisträger des KulturKontakte-Preises vor, die für ihr besonderes Engagement in der Kulturförderung ausgezeichnet wurden. 

Die Harz Energie GmbH & Co. KG aus Osterode am Harz erhielt 2004 den KulturKontakte-Sonderpreis. Seit 2003 stellt das Unternehmen dem Förderkreis Goslarer Kleinkunsttage e.V. sein denkmalgeschütztes ehemaliges Kraftwerk kostenlos zur Verfügung und untersützt ihn seitdem aktiv bei seiner Arbeit. Geschäftsführer Ulrich Diestel lobte die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Kulturseite und wies darauf hin, dass der Nutzungsvertrag für das Kulturkraftwerk, der zunächst bis 2013 festgelegt war, aufgrund dieser positiven Erfahrungen bereits jetzt bis 2019 verlängert wurde. 

Volker Krause, Inhaber der Bohlsener Mühle im Landkreis Uelzen und Preisträger des vergangenen Jahres, engagiert sich nachhaltig für das Museumsdorf Hösseringen, einem Freilichtmuseum in der Lüneburger Heide. Neben finanziellen Mitteln, u.a. aus dem Verkauf eins Museumsbrotes, erhält das Museum auch Unterstützung im Bereich Marketing und Internet. Herr Dr. Liersch befragte die beiden Preisträger zu ihrem Engagement und betonte die win-win-Situation für beide Seiten. 
Der Abend endete mit einem Imbiss und weiteren interessanten Gesprächen zum Thema Kultursponsoring zwischen den Gästen.