Verleihung des Niedersächsichen KulturKontakte-Preises 2012

Wirtschaftsminister Bode hat auf der Preisverleihung am 29. November 2012 vier niedersächsische Unternehmen mit dem Niedersächsischen KulturKontakte-Preis 2012 für vorbildliche Kulturförderung prämiert:

Mit dem Preis in der Kategorie „Großes Unternehmen“ zeichnete der Minister die Heinrich W. Risken-Stiftung aus Bad Rothenfelde aus. Der Preis in der Kategorie „Kleines Unternehmen“ ging an die Möbeltischlerei Haunhorst in Georgsmarienhütte.
Erstmals in diesem Jahr wurde ein dritter Preis in der Kategorie Sparkassen sowie öffentlich-rechtliche Unternehmen und Stiftungen verliehen. Über den Preis konnte sich die enercity aus Hannover freuen. Bei einer beachtlichen Anzahl von 54 Bewerbern hat sich die Jury dazu entschlossen, zusätzlich noch einen Sonderpreis zu vergeben. Mit dem Sonderpreis wurde die Osnabrücker Werkstätten gGmbH aus Osnabrück ausgezeichnet. Die vier Preisträger erhielten den diesjährigen Zinnkunstpreis des Künstlerduos Susanne Tunn und David Svoboda aus Alfhausen im Landkreis Osnabrück. Die Zinnskulptur stellt  nach dem Motto: „Kultur braucht Pflege.“ einen Blumentopf mit daraus sprießenden Keimlingen dar.

Zur Preisverleihung um 18 Uhr im Museum und Park Kalkriese, Varusschlacht im Osnabrücker Land konnten die Veranstalter der KulturKontakte rund 150 geladene Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und Politik begrüßen.

Rund 50 Personen nutzten um 16:30 Uhr die Zeit vor der Preisverleihung für eine Führung und ließen sich in die Welt des antiken Schlachtfeldes zurückversetzen, auf dem vor mehr als 2000 Jahren die Varusschlacht zwischen Römern und Germanen stattgefunden hatte. Die Preisverleihung begann mit  einem kleinen Sektempfang, bei dem die Möglichkeit bestand, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte zu vertiefen - frei nach dem Motto: Kultur und Wirtschaft im Dialog.

Im Rahmen des Festaktes begrüßte der Osnabrücker Landrat Dr. Michael Lübbersmann die Gäste mit einer engagierten Rede, bevor er die Moderation an Wirtschaftsminister Jörg Bode weitergab. Der Minister stellte mit Überzeugung die Bedeutsamkeit der Aktivitäten der Initiative der KulturKonakte vor und führte gut aufgelegt durch den Abend.

Der Wirtschaftsminister betonte: „In Zeiten konjunktureller Schwäche und defizitärer öffentlicher Haushalte müssen sich die staatlichen Institutionen zunehmend auf ihre Kernaufgaben konzentrieren… Andererseits ist Kultur zunehmend ein wichtiger Faktor bei Standort- und Arbeitsplatzentscheidungen. Eine lebendige Kunst und Kulturszene wirkt daher gerade in Zeiten des Fachkräftemangels als Standortfaktor zur Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum.“

Die Laudatoren Dr. Heinz-Gert  Schlenkermann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland (für das kleine Unternehmen), Gerd-Christian Titgemeyer, Präsident  der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (für das große Unternehmen), Martin Exner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (für Sparkassen und öffentl. Unternehmen) und Landrat Dr. Michael Lübbersmann (für den Sonderpreis) würdigten die Preisträger mit anerkennenden Worten.

Zu einem gelungenen Abend trugen auch die kurzweiligen Filme über die drei Hauptpreisträger von Herrn Eckhoff und seinem FRI-TV-Team sowie als weiteres Highlight der originelle Explainity-Film der Leuphana Universität Lüneburg über die KulturKontakte bei. Alle vier Filme werden auf unserer Internetseite auf der Seite „Filme“ eingestellt.

Die musikalischen Darbietungen „Als die Römer frech geworden“ von dem bekannten Liedermacher und Komödianten Günter Gall  sowie ein anschließender kleiner Imbiss rundeten das Programm kulturell und kulinarisch ab.

Der KulturKontakte-Preis wird seit 2004 an Unternehmen vergeben, die mit nachahmenswerten Ideen Kunst und Kultur in Niedersachsen fördern. Maßgebliche Kriterien für den Preis sind Innovation, Kontinuität in der Kulturförderung, Verankerung in der Unternehmenskultur und Einbindung der Mitarbeiter. Er richtet sich auf Erfindungsreichtum und Mut zur Kooperation. Das Engagement vieler Unternehmer ist unter anderem darin begründet, dass eine lebhafte Kunst- und Kulturszene ein wichtiger Standortfaktor für das Unternehmen ist und gleichzeitig auch einen wichtigen Marketingfaktor darstellt.


Preisträger 2012:

Kategorie „Großes Unternehmen“
Heinrich W. Risken-Stiftung, Bad Rothenfelde

Die Heinrich-W.-Risken-Stiftung mit Sitz in Bad Rothenfelde fördert Kunst, Kultur und Naturschutz und sieht die Förderung als wichtige Säule gesellschaftlicher Verantwortung. 
Seit 2007 realisiert und fördert die durch den Unternehmer Heinrich W. Risken ins Leben gerufene Stiftung die lichtsicht Projektions-Biennale, die den Stiftungssitz alle zwei Jahre zum Zentrum der internationalen Projektionskunst macht. 

Das auf circa 11.000 Quadratmetern an den Gradierwerken in Bad Rothenfelde stattfindende Großprojekt zeichnet sich durch seine Einzigartigkeit in einer jungen, zukunftsorientierten Kunstform aus, die sich ausschließlich auf Projektionen im öffentlichen Raum konzentriert, mit ungewöhnlichen Formaten experimentiert und dabei über drei Monate hinweg jeden Abend kostenfrei für jedermann zugänglich ist.  Die lichtsicht Projektions-Biennale, für die der zweimalige Documenta-Chef Prof. Dr. Manfred Schneckenburger als Künstlerischer Leiter gewonnen werden konnte, hat sich zum nachhaltigen Publikumsmagneten im Landkreis Osnabrück und darüber hinaus entwickelt.  Gerade in der eher schwächer besuchten Wintersaison profitieren Handel, Gewerbe und Hotelgewerbe von dem kulturellen Highlight.  Die 2012 durch die Heinrich-W.-Risken-Stiftung gegründete gemeinnützige Gesellschaft lichtsicht gmbh wird die vierte lichtsicht Projektions-Biennale im Herbst 2013/14 veranstalten.

Der Namensgeber der Stiftung, der Unternehmer und Kunstliebhaber Heinrich W. Risken, führt als Alleingesellschafter und Vorstandsvorsitzender die heristo-Unternehmensgruppe, die Lebensmittel und Heimtiernahrung herstellt und vertreibt. Um die Vision einer künstlerisch gestalteten Ortsmitte in Bad Rothenfelde zu realisieren, gründete Herr Risken zusammen mit der Gemeinde eine Kulturinitiative. Der Vorläufer der heutigen Stiftung ermöglichte so auch 2005 dem Künstler Louis Chacallis, die Skulptur „Die Träger des Himmels“ im Ortszentrum zu installieren. Zu den weiteren Aufgaben der Heinrich-W.-Risken-Stiftung zählt die Unterstützung von Kunstausstellungen, wie zum Beispiel im Juni 2012 die Helga-Rensing-Ausstellung in Münster. 

Ansprechpartnerin:
Marion Carey-Yard (Prokuristin der lichtsicht gmbh),
MCarey-Yard@heristo.com, Tel. 05424.299300


Kategorie „Kleines Unternehmen“
Möbeltischlerei Haunhorst, Georgsmarienhütte

Der Tischlermeister Thomas Haunhorst gründete 1984 die erste sogenannte Öko-Tischlerei im Raum Osnabrück. Seine Vision war, aus heimischen Hölzern hochwertige Vollholzmöbel und Einrichtungen nachhaltig und individuell für Kunden zu fertigen.
Schon damals ergaben sich viele Kontakte zu Künstlern und Architekten in der Region. Herr Haunhorst arbeitet mit anderen Künstlern zusammen und berät sie bei ihren Entwürfen im Hinblick auf die handwerkliche/technische Umsetzbarkeit. So werden auch Musiker unterstützt, ihre Instrumente selbst zu bauen. Das Unternehmen Haunhorst kann die entsprechenden Hölzer besorgen, übernimmt schwierige handwerkliche Bearbeitungsschritte, berät und gibt Hilfestellung bei einfacheren, durch Laien selbst durchzuführenden Arbeiten. So bauen sich Studenten des Studiengangs „Klassische Gitarre“ der Hochschule Osnabrück als auch Musiker namhafter Bands ihre Gitarren selbst.
Die Unterstützung der Künstler bezieht sich nicht nur auf die Holzverarbeitung, sondern auch auf die technische Realisierbarkeit von Entwürfen mit anderen Materialien, wie z.B. Stahl und Kunststoff. Außerdem fördert Herr Haunhorst mit Erfolg die künstlerischen und kreativen Fähigkeiten seiner Auszubildenden (drei Innungssieger der HWK Osnabrück-Emsland).

1995 erwarb der Tischlermeister die 1897 erbaute, historische Industriehalle auf dem ehemaligen Klöcknergelände in Georgsmarienhütte, sanierte diese und verlagerte seinen Betrieb dorthin. Vor zehn Jahren hat er in diesen Räumen eine Kulturbühne ins Leben gerufen. Nachdem Herr Haunhorst als langjähriger Musiker und ehemaliger Schlagzeuger einer regional bekannten Band die ersten Konzerte selbständig durchgeführt hat, veranstaltet er die Konzertreihen mit der Stadt Georgsmarienhütte gemeinsam und ausschließlich aus „Spaß an der Freud“, wie er sagt. Die Tischlerei Haunhorst kümmert sich schwerpunktmäßig um Kontakte zu Künstlern, Raumfragen und die Betreuung der Künstler vor den Veranstaltungen. Das Veranstaltungsprogramm ist geprägt durch bekannte Liedermacher, wie z.B. Liederjahn aus Hamburg, Werner Lämmerhirt aus Berlin, Anne Häiges aus Köln und viele mehr. Daneben bietet die Kulturbühne auch lokalen Gruppen und z.B.  Märchenlesungen sowie dem niedersächsischen Bücherfrühling ein Forum.

Ansprechpartner:
Thomas Haunhorst,
info@haunhorst.de, Tel. 05401.1445


Kategorie Sparkassen sowie
öffentlich-rechtliche Unternehmen und Stiftungen
enercity, Stadtwerke Hannover AG, Hannover

Als eines der großen kommunalen Unternehmen des deutschen Energiemarktes stehen Service- und Versorgungsleistungen im Mittelpunkt der Arbeit von enercity. In Hannover und der Region Hannover beliefert enercity über 650.000 Menschen mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Bundesweit bietet enercity Geschäftskunden attraktive Strom- und Gasprodukte. Individuelle Lösungen und ergänzende Dienstleistungen ergänzen das Angebot, mit denen enercity in diesem Segment das gesamte Leistungsspektrum des Energiemanagements abdeckt.

enercity engagiert sich neben dem Sport-Sponsoring seit vielen Jahren auch im Bereich Kultur und Kunst. Neben dem jährlich stattfindenden Musikfestival „enercity swinging hannover“ sowie den Kooperationen mit hannoverschen Museen wie dem Sprengel Museum unterstützt das Unternehmen seit 1998 kulturelle Jugendprojekte aus unterschiedlichen Themenbereichen. enercity ist Gründungspartner und Hauptsponsor des Jungen Schauspiels Hannover und unterstützt seit 2007 jährlich ein Jugendtheaterprojekt, an dem Jugendliche aus Hannover und der Region mitwirken können. Damit will enercity Jugendliche unterstützen, ihre Talente zu entdecken, zu festigen und sich auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Dazu eigenen sich Projekte aus dem Bereich Schauspiel besonders gut, denn zur Umsetzung braucht man viel Mut, Leistungswillen, Teamgeist, Ausdauer und Disziplin.

Ansprechpartnerin:
Alexa Schalk
alexa.schalk@enercity.de, Tel. 0511.4301884


Sonderpreis
Osnabrücker Werkstätten gGmbH, Osnabrück

Die Osnabrücker Werkstätten (kurz OW) sind Dienstleister in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Metallverarbeitung, Verpackung und Montage oder Holzbearbeitung für viele Unternehmen in der Region Osnabrück. Knapp 2000 Menschen mit einer geistigen, körperlichen oder psychischen Behinderung finden an zehn Standorten in Stadt und Landkreis Osnabrück eine Tätigkeit, die sie mit ihrem Handicap bewältigen können.
Die OW ist ein Tochterunternehmen der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück gGmbH (kurz HHO), die Träger verschiedener ambulanter, stationärer und teilstationärer Angebote der Behindertenhilfe an über 60 Standorten in Stadt und Landkreis Osnabrück ist.
Die OW als Industrieunternehmen fördern das kreative Potential von Menschen mit Behinderung und unterstützen damit die individuellen Kontakt- und Ausdrucksmöglichkeiten. Der KunstContainer ist eines der vielfältigen Angebote der OW, bei dem künstlerische Prozesse initiiert werden und Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen aktiv am kulturellen Leben teilhaben. Auch Menschen und Mitarbeiter ohne Behinderung sind eingeladen mitzumachen - damit ist der KunstContainer als offener Kunstraum gleichermaßen auch ein Sozialprojekt.

Seit sechs Jahren nutzen im Schnitt zehn Teilnehmer täglich das Angebot. Bei zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen konnten sie in der Vergangenheit ihre Professionalität einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, ihre Gestaltungskraft darstellen und Anerkennung finden. Mit dem Angebot des KunstContainers ist ein kultureller Raum für gleichberechtigte Begegnung geschaffen - für Kunstinteressierte, für Mitarbeiter, für Menschen mit Behinderung. Ein besonderes Konzept, von dem alle Seiten profitieren und das deshalb mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Ansprechpartnerin:
Maike Hunfeld,
m.hunfeld@os-hho.de, Tel. 0541.9991318


Weitere Fotos von der Preisverleihung können Sie sich auf der Seite "Fotogalerie" links auf unserer Internetseite ansehen.


Einladungsflyer
zur
 Verleihung des KulturKontakte-Preises 2012