Kamingespräch am 24. Mai 2019 im LEDA Werk in Leer

  

Landesweiter Wettbewerb „KulturKontakte“ feiert Auftakt
Unternehmer tauschten sich bei Kamingespräch in Leer aus

  

Bei einem Kamingespräch im Rahmen des „KulturKontakte“-Preises 2019 haben sich Unternehmerinnen und Unternehmer am Freitag, 24. Mai, über verschiedene Kulturprojekte ausgetauscht. „Wir haben in Ostfriesland wirklich tolle Betriebe, die sich auf vielfältige Weise für unsere Kultur einsetzen“, so Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft und Schirmherr des diesjährigen Wettbewerbs. Die Landschaft hatte gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg sowie der Handwerkskammer für Ostfriesland rund 50 Gäste – darunter auch den Niedersächsischen Staatssekretär Dr. Berend Lindner – in die Ausstellungsräume der LEDA Werke in Leer eingeladen.

Das Kamingespräch markiert den Auftakt des „KulturKontakte“-Preises, der in diesem Jahr erstmals von einer ganzen Region ausgerichtet wird. „Niedersachsen ist nicht nur Automobil-, Agrar- und Windkraftland, sondern auch Kulturland. Und das trifft natürlich auch und gerade auf Ostfriesland zu“, stellte Lindner in seinem Grußwort fest. Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium begleite den Kulturpreis bereits seit vielen Jahren. Dabei gehe es vor allem darum zu würdigen, was viele Betriebe für die Gesellschaft leisten, so der Staatssekretär. Zuvor hatte auch Harald Ottmar, Direktor des zuständigen Amtes für regionale Landesentwicklung in Lüneburg, den großen Stellenwert der unternehmerischen Kulturförderung hervorgehoben. 

Beispiele für unternehmerisches Engagement gab es am Abend viele. Folkmar Ukena, Geschäftsführer der LEDA Werke und Gastgeber des Abends, berichtete unter anderem von einigen Kunstprojekten in seinem Unternehmen. Dies habe dazu geführt, dass der Leeraner Traditionsbetrieb einen Imagewandel „von einer schwarzen Schule hin zu einer modernen Ofenmanufaktur“ durchlaufen habe. Neben dem Geschäftsführer der LEDA Werke wusste auch Susanne Köster-Schoon, Inhaberin von Susannes Buchhandlung in Wiesmoor, zu beeindrucken. Sie gab den Anwesenden einen kleinen Einblick in das Literaturfestival „NACH OBEN OFFEN“. 

Dass sich eine Bewerbung lohnt, konnten Marie Ubben von der Edeka Stiftung und Marion Rövekamp von der EWE Stiftung bestätigen. Die beiden ehemaligen Preisträgerinnen sprachen auf dem Podium mit Lindner über ihre Erfahrungen aus dem Jahr 2017. „Wir haben richtig Furore gemacht“, so Ubben. Deshalb sei es auch selbstverständlich gewesen, dass Edeka den Preis in diesem Jahr gemeinsam mit der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse finanziell unterstütze. 

Das letzte Wort des Abends hatte dann aber Landschaftspräsident Mecklenburg: „In Ostfriesland haben wir eine Redensart: Proten köönt se all, man doon is’n Ding.“ Bis zum 30. Juni haben die Unternehmen noch Zeit, sich für den „KulturKontakte“-Preis zu bewerben.

Fotos: IHK für Ostfriesland und Papenburg

 

Am 14. November 2019 werden die Preisträger 2019 in den Räumlichkeiten der Ostfriesischen Landschaft in Aurich ausgezeichnet.

 

 

 

 

„Welche Vorteile haben die Firmen?“

Beim Kamingespräch tauschen sich erfahrene und zukünftige Kulturförderer aus

„Kleinere Firmen meinen ja oft, dass sie sich eine sinnvolle Kulturförderung gar nicht leisten könnten“, weiß Rico Mecklenburg, der als Präsident der Ostfriesischen Landschaft zum diesjährigen Kamingespräch für Unternehmer einlädt. „Aber sie können sich dafür zusammentun, und wir stiften gerne die Kontakte!“ Stefan Michaelis, der im Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg die KulturKontakte-Reihe steuert, ergänzt: „Es muss nicht immer monetäre Förderung sein, daneben gibt es viele andere Möglichkeiten: Zum Beispiel hat ein Bäcker seine Brötchentüten mit dem Theaterprogramm bedruckt. Firmen können ihre Räume für Veranstaltungen zur Verfügung stellen oder auch Transporte übernehmen.“ Von solchen Ideen und ihren konkreten Erfahrungen mit der Kulturförderung berichten Unternehmer und Unternehmerinnen beim Kamingespräch mit geladenen Gästen.

Ein emotionaler Image-Gewinn

Neben Kulturförderern und denen, die es vielleicht werden wollen, sind Vertreter von Politik und Medien sowie ehemalige KulturKontakte-Preisträger eingeladen. Nach einem Impulsvortrag moderiert Staatssekretär Dr. Berend Lindner aus dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium eine Talkrunde. „Schön ist es, wenn sich dann auch das Publikum beteiligt“, erzählt Stefan Michaelis. „Da kommen interessante Fragen auf den Tisch: Welche Vorteile haben die Firmen davon? Wie werden die Mitarbeiter eingebunden? Können Arbeitgeber als Kulturförderer einen Standort-Vorteil im Kampf um Fachkräfte gewinnen?“ Gerade im ländlichen Raum zeige sich oft, wie eine dauerhafte Förderung nachhaltig wirken kann. Persönliche Kontakte könnten emotionale Bindungen und ein unverwechselbares Image schaffen. Einmalige Leuchtturm-Events blieben dagegen manchmal anonyme Strohfeuer.

Die Flamme weitertragen

Apropos Feuer … kreative Ideen und ihre kommunikative Wirkung sind beim Kamingespräch auch direkt zu erleben: „Wo kein Kamin vorhanden ist, finden wir immer fantasievolle Lösungen“, berichtet Stefan Michaelis mit einem Lachen. Beispielsweise thronte beim Kamingespräch in Sulingen ein Tischkamin mit züngelnden Flammen auf einem Sockel, in Goslar wurde ein Kaminfeuer-Video überdimensional auf eine Leinwand projiziert, in Lüneburg stand in flammender Grafittischrift das Wort „Kaminfeuer“ vor akkurat gemalten Holzscheiten in einer kunstvollen Wandmalerei. So liefert das titelgebende Feuer stets einen wärmenden Hintergrund zum Gespräch und trägt dazu bei, dass die Flamme des kulturellen Engagements weitergereicht wird – gern auch mit einem auflockernden Augenzwinkern.

Karen Roske